Der Fang wird langsam länger…
Die Racker gedeihen prächtig. Heute ist beim Joggen ein Eichhörnchen direkt vor mir auf dem Waldweg losgesaust. Die Größe dieser Nager haben sie jetzt in etwa erreicht. Nur das Schwänzchen ist noch eher ein kleines Würstchen als ein eleganter Schwanz. (Zuchtziel ist eine Sichelrute 😉)
So langsam wird die Schnauze nun spitzer. Nun kann man erkennen, dass die knuddeligen Knäul Nachkommen des Wolfs werden wollen. Niedlich, wenn sie das Mäulchen aufreißen, bis der Rachen zu sehen ist. Schon jetzt wird klar, dass dieser Fang einem Raubtier gehört. Noch sind keine Zähne zu sehen. Die Zahnleisten, aus denen in den nächsten Tagen die ersten Milchzähne durchbrechen werden, sind deutlich erkennbar.
Auf das Öffnen der Augen, so um den 10. Tag ,warte ich schon sehnsüchtig. Damit ist dann die vegetative Phase abgeschlossen und die Übergangsphase beginnt. Das Öffnen der Augen wird ein bisschen überbewertet. Sehen können die Kleinen dann genau so wenig wie kleine Menschenkinder bei der Geburt. Das scharfe Sehen muss erst noch durch Verschaltungen der Nerven im Auge und im Gehirn gelernt werden. Trotzdem ist das bestimmt ein besonderer Moment, diesen kleinen Lebewesen in die Augen sehen zu können!
Bei den Ohren dauert das dann noch ein bisschen länger. Die Gehörgänge sind noch verschlossen. Sind diese dann auch vollständig geöffnet und die Kleinen können die Umwelt wahrnehmen, beginnt die Sozialisierungsphase. Diese Phase werde ich nicht mehr bei allen Sprösslingen abschließen. Das übernehmen dann die neuen Besitzer (bis ungefähr zum Ende des 4. Monats).
In all den genannten Phasen ist es wichtig, dass die Welpen möglichst wenig negative Erfahrungen im Umgang mit dem Menschen sammeln. Die späteren zweibeinige Sozialpartner-innen haben einen schlechten Start, wenn ihre neuen „Rudelmitglieder“ schon negative Erfahrungen mit dem Menschen mitbringen.
Aragorn hat mich heute zum Lachen gebracht. Auf dem Weg zur Milchbar hat er die richtige Route zwischen den Kissen verpasst und ist in den Stangenwald abgebogen. Hin und her ist er über die Stangen geturnt, um am Lagermaterial vorbeizukommen. Das sah einmal elegant und einmal tapsig aus. Herrlich, das „Stangenballett“!
Die Begrenzungsstangen sollen in den ersten Tagen verhindern, dass die Hündin die Welpen gegen die Wand drückt und so schädigt oder erdrückt. Später, wenn diese stark genug sind, sich zu befreien, werden die Stangen entfernt. Es sei denn Aragorn besteht auf diese als Turnstangen. 😊