Ein zauberhafter Herbsttag im Achertal

54. Tag: Das Bäuchlein wird immer dicker. Die Zitzen sind stark angeschwollen und die ersten Wehen sind jetzt zu beobachten. Danach ist ordentlich Bewegung im Bauch zu sehen und häufig geht etwas Trächtigkeitsausfluss ab. Beim vorsichtigen Betasten des Bauchs sind schon die sanften Stöße der Welpenpfötchen zu spüren. Ein tolles Gefühl, das neue Leben spüren zu können.

Ally wird jetzt immer gemütlicher. Nach einem ausgiebigen Sonnenbad auf der Terrasse war es Zeit, sie mit einer kleinen Wanderung ein wenig auf Trab zu bringen. Ziel war heute Seebach im Achertal.  Hat Ally vor wenigen Wochen noch ausgiebig die Wegränder abgefährtet, trottet sie jetzt wie die alte Appenzellerdame gemütlich hinter uns her.

Wie gut, dass der Schwarzwald viele schöne Sonnenbänkchen mit herrlichem Ausblick vorhält. Viel besser allerdings ist, wenn eine Rast an einem Schnapsbrunnen mit dem Blick auf das Straßburger Münster genossen werden kann. Einen leckeren Likör in der Sonne unter bunten Bäumen zu „schlotzen“, das ist das höchste für ein Schwarzwälderherz. Mit dem Herbstlaub zugleich die Blüte der Vergänglichkeit und mit der trächtigen Hündin die Freude über das Entstehende vor Augen zu haben, ist ein schönes Gefühl.

Nachdem Zimmermann Robin in der letzten Woche die Lärchenbretter geleimt und gehobelt hatte, haben die Universalhandwerker Marius und Tristan gestern und heute die letzte Hand an die Wurfkiste gelegt. So blieb mir noch Zeit, zum ersten Mal in diesem Jahr bei einem Trieb am Schärtenkopf in Lautenbach durchzugehen. Ohne Ally ist das allerdings wie Suppe ohne Salz: sehr fade! Die uns begleitende Münsterländerhündin hat ihre Sache sehr gut gemacht. Für ein vollständiges Jagdglück hat mir das Brackengeläut gefehlt. Jagdfreund Dirk aus dem Taunus hat meine Stimmung trocken wie immer auf den Punkt gebracht: „Jagd ohne Bracke ist Kacke!“

Wusste ich nicht schon vorher, warum ich einem Wurf Steirer zu den Jagden beisteuern will, dann weiß ich das nun umso genauer…

Nach der Jagd und dem Aufbrechen hat uns die Försterin Rebecca vom Bodensee als Welpeninteressentin besucht. Sie hatte als Schützin an der Jagd teilgenommen. Meine beiden Hundedamen waren sehr aufmerksam und charmant. Das kann natürlich auch am leckeren Wildparfüm der Jagdhose gelegen haben… 😉