Wozu sollte ich Mitglied in einem Jagdhundeverein sein?

Die Kritik an den Jagdhundeverbänden und -vereinen ist sicherlich teilweise berechtigt. Manche Jäger erkennen in ihnen sogar „mafiöse oder sektenähnliche Strukturen“. Sicher, der Konservativismus ist in jagdlichen Vereinen und Vereinigungen manchmal kaum zu ertragen. Der aktuellen Führung des DBV kann man diesen Vorwurf in meine Augen nicht mehr machen. Vielmehr bemüht sich der aktuelle Vorstand um ein höchst mögliches Maß an Transparenz und um eine zeitgemäße Ausrichtung der Ziele in Ausbildung und Zucht.

Für die Mitgliedschaft wird viel geboten! Schon beim AP-Übungstag für meine kleine Hundedame war mir klar, dass der Verein eine große Stütze darstellt. Geduldig haben die anwesenden Prüfer und der Regionalobmann Sinn und Zweck der Ausbildung und Prüfung erklärt. An einem „schwierigen“ Tag, an dem die Hasen nur mit Mühe hochzumachen waren, wurde im Team gesucht bis alle jungen Hunde ihren Hasen für das Arbeiten der Hasenspur fanden. Wer das wollte, konnte auch die Schussfestigkeit seines Junghundes unter Beweis stellen. Bei jedem Übungsteilnehmer wurden „Fehler“ analysiert und Tipps für die weitere Ausbildung gegeben.

Auch beim Fährtenübungstag konnte ich sehr viel abschauen und meine bisherige Arbeit bestätigen lassen. Am wertvollsten war jedoch die Manöverkritik. Diese Reflektion des eigenen Verhaltens ist sehr wertvoll, da man sich nie selbst bei der Ausbildung des Hundes sieht.

Der Schweißlehrgang im ehemaligen Forstrevier des 1. Vorsitzenden Josef Rieken in der Rhön war ein echtes Highlight in der Ausbildung. Von der Pendelsau, über die Fährtenarbeit bis hin zur praktischen Vorführung von Pirschzeichen durch Nachsuchespezialisten war vieles dabei, was im Alltag der Ausbildung und Jagd hilfreich sein kann. Viele Richter und Funktionsträger vom Kassierer über den Geschäftsführer, den 1. Und 2. Vorsitzenden und den Richterobmann waren anwesend und haben unterstützt. Von Jedem habe ich etwas mitgenommen. Für mich ein Idealfall eines Vereins.

Bezüglich der Prüfungen ist anzumerken, dass immer auch Prüfer anderer Brackenvereine und anderer Jagdgebrauchshundevereine anwesend sind, um faire Bedingungen zu gewährleisten! Über den Sinn von Prüfungen habe ich mich bereits unter der Rubrik Ausbildung geäußert. Ich verstehe Prüfungen nicht als ein Übel, sondern eine Chance, den situativen und den aktuellen Stand der Ausbildung zu erfassen. Auch ein durchgefallener Hund kann ein hervorragender Jagdhund sein! Das haben die Richter Andreas Meyer, Ralf Schröder und Harald Jung mir gegenüber immer wieder betont und mir damit sehr viel Mut gemacht. Das hat auch geholfen die Nervosität vor den Prüfungen abzubauen.

In der Zucht habe ich gemerkt, dass ohne Unterstützung durch erfahrene Züchter dieses Unternehmen eher einem Blindflug gleichkommt. Ob das der stellvertretende Zuchtwart ist, zu dem ein freundschaftliches Verhältnis gewachsen ist oder der Zuchtwart Ingo Völkel, Hilfe, Aufmunterung und Tipps haben sie zu jeder Zeit. Natürlich sind auch andere Netzwerke hilfreich. Die Tierärzte und Weimaranerzüchter Judith und Roman Braun und ihr Team sind wertvolle Ansprechpartner rund um die Zucht und das Jagdhundewesen. Auch sie sind in ihrem Verband aktiv.

Nach diesen Ausführungen ist, denke ich, zu verstehen, dass der DBV verlangt, dass die Welpenbesitzer Mitglied werden. In den Hunden steckt das Herzblut vieler Akteure nicht nur das des Züchters. Sie alle wünschen sich zum Wohl der Hunde, Halter und der Rasse, die Ausbildung und das Leben der Hunde unterstützen zu können. Nicht zuletzt garantiert der Verein den Fortbestand dieser großartigen Jagdhunde.