Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen
Lutzelhouse liegt im malerischen Vallée de la Bruche. Die Jagd liegt im Bergmassiv des Rocher de Mutzig und wird dominiert von einem Eichen-Buchen-Mischwald.
Am Jagdtag waren 2 Treiben a 3 Stunden in der Nähe des Ortes geplant. „Am Start“ des ersten Triebes waren Berta, Ally und Azubi Ayla mit Steffen und Jan-Peter als treibende Hundeführer. Begonnen wurde in einer Weißdorn-Robinien-Brombeer-Dickung. Meine Brille hat das Schlimmste für die Augen abgehalten. Die Lippen waren nach dem Warmup mit Brombeerstacheln gepierced. Wunderbar! Danach war der Wald mit vielen Dickungen gut machbar. Am Ende wartete noch ein Gekraxel zwischen Felsen. Wegen des schmierigen Bodens nach dem vielen Regen der letzten Tage war das ein bisschen sportlich.
2 Stunden blieb Youngster Ayla brav im gewünschte Zielkorridor von bis zu 300m um mich herum. Dann stach sie leider wieder der Hafer und sie verschwand 1,5km über ein Tal hinweg. Mamma Ally begleitete den Runaway, kehrte aber nach 1,5km um. Ayla blieb und pendelte dort hin und her. Ein späterer Versuch der Rückkehr endete nach 500m und sie lief erneut zum 1,5km entfernten Endpunkt des Ausflugs. Leider blieb sie bis zum Ende des Triebs dort. Also blieb nur das Abholen, wollte ich auch noch am 2. Treib teilnehmen. Der Weg zu ihr war übel: Bäche, Dickungen, Matsch, einen steilen Hang hinunter und wieder einen hoch. Ich hatte gehofft, dass Sie dort ein verendetes Stück gefunden hatte und deshalb nicht zurückwollte. Leider konnte ich dort aber nichts finden. Also machten wir uns den Rückmarsch zum Sammelplatz. Auf halber Distanz wurden wir nach 2km vom „Suchtrupp“ eingesammelt. Naja, das üben wir eben weiter bis es mit Ayla „flutscht“ wie mit den beiden Großen.
Das war dann genug „Sport“ und für den 2. Trieb setzte ich auf das eingespielte Team Berta und Ally. Die beiden haben im zweiten Treib als Team eine Glanzleistung abgeliefert. Mehrfach haben sie Sauen auf die Beine gebracht. Eine besonders schwer rauszuschmeisende Rotte haben sie, die eine vorne und die andere hinten, in der Dickung immer wieder unter Druck gesetzt. Sie ließen nicht ab bis sie diese mit ein bisschen Schützenhilfe durch uns zurückeilende Hundeführer gesprengt hatten. Wie immer blieben sie in ausreichender Sicherheitsdistanz und wurden deshalb nicht geschlagen. Kaum 30 min. später trieben sie das gleiche Spiel mit einem Kleinrudel Rotwild bestehend aus Tier, Schmaltier und Kalb. Das Alttier war so erfahren, dass sie die Hunde auf Distanz hielt und erst die Flucht ergriff, als ich bis auf 10m an sie herangekommen war. Was ein Anblick! Das entschädigt für das Treiben im schwierigen Gelände 😊. Ein Stück aus dem Rudel wurde von den Schützen erlegt. Natürlich wurden zwischendurch auch ein paar Rehe auf die Läufe gebracht.
Mit den Trackaufzeichnungen in der Gallerie lässt sich die großartige Leistung der Hunde nachvollziehen.
Mit solchen Eindrücken im Gepäck klang der Abend im Haus des Vogesenclubs mitten im Revier mit einem leckeren Schüsseltreiben aus.
Jagen in Frankreich ist wirklich etwas Besonderes! Ein großes Dankeschön an die Société de chasse! Wenn wir dürfen, kommen wir gerne wieder!