Eingewöhnung/Erziehung/Sozialisierung:
Unverzichtbar in der Sozialisierungsphase ist der Kontakt zu vielen andere Hunden. Die soziale Interaktion kann nur in dieser Phase vollständig erlernt werden. Wenn nicht im Zuhause permanent eigene und fremde Hunde anwesend sind, ist die Teilnahme an einer guten Welpengruppe und später Junghundegruppe ein absolutes Muss. Hier werden auch die ersten und aufbauenden Gehorsamkeitsübungen durchgeführt.

Ich will die Unterstützung nicht missen. Die Trainerinnen des VdH Durbachtal haben in dieser Phase optimal unterstützt! Allerdings kommen nicht alle Hundevereine mit der Jagd und Jagdhunden gleich gut klar. Ein vorsichtiges „Abtasten“ des Trainers vor der ersten Stunde ist zu empfehlen.
Was habe ich nicht alles zur Hunderziehung von Gebrauchs-, Familien- und Jagdhunden gelesen? Viele dieser Bücher gaben Denkanstöße, wertvolle Tipps und praktische Anleitungen. Die Lehre aus dem vielen „Papier“: Die eine richtige Erziehungsmethode gibt es nicht! Die Methode muss zum Hund, aber auch zum Führer passen. Außerdem gibt es Hunde und Führer, die mit einer Vielzahl von Methode klarkommen. Eine Vielzahl von Methodischen Tricks erweitert jedoch wie ein gut gefüllter Werkzeugkoffer das Repertoire des Führers und somit die Chance, mit Problemen bei der Erziehung zu Recht zu kommen.
Diese Weisheit stammt nicht von (nur) mir, sondern von hauptsächlich von Günther Bloch: „Der Wolf im Hundepelz“ (ISBN 978-3-440-10145-2). Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, wie es auch mir von Norbert Kuhn, dem damaligen Regionalobmann des DBV empfohlen wurde.
Was man mit Sicherheit sagen kann, ist dass Härte in der Erziehung einer Bracke die unvergleichliche Bindung an den Führer und ihren Kooperationswillen bricht. Härte ist nicht mit Konsequenz zu verwechseln. Diese braucht jeder Hund. Härte bedeutet auch nicht, dem Hund keine physische und psychische Präsenz zeigen zu dürfen. Vielmehr erwartet der Hund unsere Führungsrolle und auch Konsequenzen, wenn er diese in Frage stellt. Im reinen Hunderudel ist das nicht anders. Anschaulich stellt das die Berufsschäferin Anne Krüger in „Besser kommunizieren mit dem Hund“ dar (ISBN 978-3-8338-1367-2)
Hunde reagieren in der Kommunikation mit dem Menschen auf viel mehr Signale als nur dem sprachlichen Inhalt. Sie nehmen neben sprachlichen, akustischen oder optischen Signalen die Gesichts- und Körpersprache, den Geruch (Wut, Angst, Freude, Abneigung, …), die Tonlage und Sprachmelodie wahr. Sind diese nicht übereinstimmend, kann der Hund den Zwiespalt nicht auflösen und wird in Erwartung klarer Signale verharren. Das wird immer wieder als „Ungehorsam“ gedeutet. Ein folgenschwerer Irrtum. Der Hund wird Anweisungen nur noch ungern oder gar nicht mehr befolgen. Nachlesen über die Kommunikation in „binärer Sprache“ kann man im Buch von Anton Fichtelmeier „Grunderziehung für Welpen“ (ISBN 978-3-440-13413-9, ebenfalls ein Tipp von Norbert Kuhn).
Hilfreiche Tipps bei Erziehungsproblemen und unerwünschtem Verhalten im menschlichen und städtischen Lebensumfeld gibt es in „Erziehungsprobleme beim Hund“ von Petra Führmann und Iris Franzke (ISBN: 9783440094785).
Ansonsten hilft nur möglichst vieles ausprobieren, kreative Lösungen finden und sich trauen auch Fehler zu machen.
Hinweise für die Welpenübernehmer
Tipps für die ersten Tagen und Wochen im neuen Zuhause habe wir hier für Sie zusammengestellt.
