Hundeortung im jagdlichen Einsatz und bei der Ausbildung
„Mein Hund findet immer zurück, ein Ortungsgerät brauche ich nicht…“

Steirische Bracken haben einen hervorragenden Orientierungssinn. Um nachhause zu finden, brauchen Sie keine Technik. Anekdotisch ist beschreiben, dass Steirische auch schon über ganze Tagesmärsche Ihr Heim gefunden haben.
Diese Annahme übersieht, dass ein Hund bei Dunkelheit und unbekanntem Gelände in ein Sicherheitsmodus gehen kann. Ist eine sichere Bewegung nicht mehr möglich, sucht er einen möglichst sicheren Platz und bleibt dort bis zum nächsten Morgen. Auch auf Rufen bewegt er sich unter Umständen nicht mehr aus seinem sicheren Versteck heraus. Wer im Schneetreiben nachts schon einmal seinen Hund gesucht hat, weiß wovon ich rede. Klar, man hätte ihn ja nicht suchen müssen. Am nächsten Morgen wäre er ja nach Hause gekommen…
Wir leben heute in einer technischen Welt. Ein jagender Hund kann aus seinen Genen und Erfahrungen nicht alle Gefahren einschätzen. Straßen und Bahnschienen und abprallende Geschosse sind Gefahrenpunkte, an denen Instinkte nur bedingt helfen. Sauen und Rotwild sind wehrhaftes Wild. Auch Kühe und Pferde stehen dem Rotwild in ihrem Abwehrverhalten dem Rotwild manchmal nichts mehr nach. In Gebieten, in denen der Wolf bereits wieder angesiedelt ist, hat das Wild ebenso wie Das Rind bereits Erfahrungen mit Kaniden und deren Abwehr gesammelt. Nicht alle vierbeinigen Jagdkollegen sind gut sozialisiert. Beißereien kommen leider immer wieder auch auf den Jagden vor.
Oft genug habe ich auf meinen ausgebüxten Hund, sei es beim Training oder bei Revierarbeiten, gewartet. Das Kopfkino spielt dann Bilder ein vom verletzen Hund ein, der dringend der Hilfe bedarf. Auf solche Momente möchte ich auf einer Bewegungsjagd verzichten. Solange ich den Hund orten kann und dieser ein normales Suchverhalten und ein unauffällige Bewegungsmuster, bin ich entspannt. Ich lege die Decke am Ort ab, an dem das Fahrzeug zuletzt stand und fahre zum Schüsseltreiben. Liegt der Hund 10-15min auf der Decke wird er abgeholt. Auch beim Durchgehen mit dem Hund ist auf dem Display gut zu sehen, wenn der Hund Sauen fest hat und diese nicht in Bewegung bringt.
Jedes Ortungsgerät hat seine Vor- und Nachteile. Da alle meine Kollegen ein Garmin Apha 100 habe und wir die Hunde gegenseitige auf dem Empfänger einbinden, nutze ich das gleiche Gerät. Ich komme damit gut zu recht. Grenzen hat diese Technik, wenn der Hund in einen Funkschatten läuft. Dann muss sich der Führer an einen (höheren) strategisch besseren Punkt bewegen, um die Signale wieder zu empfangen. Für den Einsatz im Landesinneren der BRD, ist keine Anmeldung erforderlich. Beim grenznahen Ansatz muss das gerät angemeldet werden und es Fallen einmalige und regelmäßige Gebühren an. Als Sender verwende ich das Garmin Alpha T5. Es kann mit der mitgelieferten Neonhalsung am Hund befestigt werden oder ohne diesen in ein Fach in der Schlagschutzweste geschoben werden.